Von den Alpen bis zur Adria

Level of difficulty: Difficult
  • 398.3 km
    Distance
  • 8 h
    Duration
  • 2 vm
    Lowest elevation
  • 1166 vm
    Highest elevation
  • 3690 vm
  • 3746 vm

Von den Alpen bis zur Adria

Eine aufregende Tour, die so viel zu bieten hat, wie die Alpen-Adria-Region selbst: es geht über hohe Berge und durch faszinierende Flusslandschaften, ins ursprüngliche Karstgebiet mit Traumblick aufs Meer.
Suggestion
Ein Besuch von Schloss Miramare bei Triest, das eng mit Kaiserin Sisi verbunden ist, da es als ihr "Sprungbrett" ins Mittelmeer diente, von wo aus sie ihre vielen Reisen unternahm.

Directions

Von der Draustadt Villach, berühmt für den Villacher Kirchtag, dem größten Brauchtumsfest Österreichs, fahren wir über Warmbad-Villach, einem beliebten Thermalort, Richtung Süden. Schon von Weitem sticht die „Rote Wand“ Wand an der Südseite des Dobratsch ins Auge, die durch massive Bergstürze im Mittelalter entstanden ist. Nach Hart schwingen wir uns auf den Wurzenpass, eine mautfreie Passstraße über die Karawanken. Nach wenigen Kilometern sind wir in Slowenien gelandet und biegen vor Kranjska Gora, dem bekannten Wintersportort, nach Italien ab. Wir kommen durch Fusine/Weissenstein, einem alten Industrieort, in dem Stahlketten produziert werden und gleich danach könnte man zu den Weißenfelser Seen abbiegen, die zu den schönsten Naturjuwelen der Julischen Alpen zählen. Für uns geht’s aber vorbei an Tarvisio/Tarvis, dem beliebten Grenzort, in den man schnell auf eine Pasta oder zum Shoppen fährt, auf den Passo del Predil/Predilpass. Die gut ausgebaute Passstraße verbindet Italien und Slowenien, ist wenig frequentiert und bei Bikern sehr beliebt. Kurz nach der Passhöhe zweigt eine Mautstraße zum Mangart (2.675 m), einem der höchsten Gipfel der Julischen Alpen, ab. Wir haben heute leider keine Zeit für die kurvenreiche, kühn angelegte Piste, sondern fahren weiter Richtung Staatsgrenze, die früher einmal heiß umkämpft war. An die blutigen Schlachten während der Napoleonischen Kriege und des Ersten Weltkrieges erinnern imposante Denkmäler und Festungsanlagen auf dem Weg, der uns nach Bovec im Sočatal führt.

Am smaragdgrünen Fluss

Das Sočatal ist nach dem smaragdgrünen Fluss im Triglav Nationalpark benannt, der mit seinen Wasserfällen, Schluchten, Klammen, Trögen und Gumpen ein echtes Naturjuwel und Outdoorparadies ist. Fliegenfischer angeln in ihrem glasklaren Wasser nach der berühmten Marmorata-Forelle, die „Königin der Forellen“ kann bis 120 Zentimeter lang werden und wird als Delikatesse geschätzt. Für viele war die Soča – auf Italienisch Isonzo – allerdings die Hölle und während der zwölf Isonzoschlachten zwischen Italien und Österreich-Ungarn färbte sich ihr Wasser rot vom Blut der hunderttausenden gefallenen und verwundeten Soldaten. Wer mehr über die düstere Vergangenheit der Region erfahren möchte, sollte das „Museum des Ersten Weltkrieges“ in Kobarid besuchen. Der kleine Ort ist auch für eine ganz „Große“ bekannt: Ana Roš, die zu den besten Küchenchefinnen der Welt zählt, verwöhnt ihre Gäste in der „Hiša Franko“ nach allen Regeln der Kunst. Weiter geht es nach Tolmin, wo die Soča und Tolminka ineinanderfließen. Im Sommer wird der sonst ruhige Ort zur Naturkulisse für Musikfestivals von Punk über Reggae bis Metall. Vorbei an dem mittelalterlichen Städtchen Kanal ob Soči mit seiner malerischen Steinbrücke geht es weiter nach Görz, das auf eine bewegte Geschichte zurückblickt. Im Ersten Weltkrieg ging es an Italien und wurde zu Gorizia. Nach dem Zweiten Weltkrieges wurde es geteilt und eine Hälfte kam an das damalige Jugoslawien. Am Reißbrett entstand Nova Gorica und mit einer hohen Mauer die Grenze gezogen, die erst mit dem EU-Betritt Sloweniens 2004 abgerissen wurde. Endlich waren die beiden Städte wiedervereint und 2025 präsentierten sie sich gemeinsam stolz als Europäische Kulturhauptstadt.

Durch den wilden Karst

Über Hügel und durch Wälder fährt man in ein ganz besonderes Landschaftsgebiet, den Karst, Carso oder Kras. Eine faszinierende Hochebene über dem Golf von Triest, karg und doch fruchtbar, die einem wilden Garten gleicht, der kulinarische Schätze hervorbringt, die man unbedingt probieren sollte. Zum Beispiel den würzigen Karstschinken und Karstkäse, zu denen der typische Rotwein Teran ganz hervorragend mundet. Zu empfehlen wäre die Käserei von Dario Zidarič in der Nähe von Prepotto, der seinen exquisiten Käse „Jamar“ in einer Karsthöhle reifen lässt. Wer jetzt Hunger hat, sollte am Bauernhof von Familie Skerlj in dem Dorf Sales einkehren. Die lässt ihre Schweine Sommer wie Winter auf den Karstwiesen weiden, wo sie sich alles, was fressbar ist, schmecken lassen. Und das schmeckt man wiederum beim Genuss der Fleischspezialitäten, die nach alter Tradition verarbeitet und wie früher im hauseigenen Karstkeller reifen – Prosciutto crudo, Lardo, Salame – um nur einige zu nennen. Die kann man im Agrishop zum Mitnehmen kaufen oder gleich auf der Picknickwiese verkosten. Zum Hof zählt auch ein Agristorante, wo typische Karstküche in urigem Ambiente serviert wird und so manches schöne Fleischstück auf dem Griller im Freien landet.

Das Meer im Blick

Gestärkt schwingen wir uns wieder in die Sättel und steuern den Monte Grisa an, der mit 330 Metern Seehöhe für unsere Begriffe gar kein richtiger Berg ist. Hier liegt der Santuario oder Tempio di Monte Grisa, eine imposante Wallfahrtskirche, die in den Sechzigerjahren im Stil des Brutalismus erbaut wurde. Der Dominante Betonbau gefällt nicht jedem, was aber begeistert, ist der Panoramablick vom Belvedere: Er reicht von der Stadt Triest über den Hafen, das Meer bis zum Schloss Mirarmare und an klaren Tagen noch viel weiter. Auch für uns geht es weiter, nämlich über Santa Croce auf die traumhafte Küstenstraße „Costiera“, die mit ihren in steile Felsen gesprengten Tunneln fasziniert. Wer Lust hat, kann in dem Badeort Sistiana einen Sprung ins Meer wagen, bevor es, vorbei an Monfalcone mit seinen riesigen Werften, Richtung Norden geht.

Durch grüne Weinberge

Schon bald erreichen wir die idyllischen Weinberge des Görzer Hügellandes, Collio Goriziano, bekannt für seinen Weißwein Ribolla Gialla. In der Enoteca in Cormons hat man die Gelegenheit, die fruchtig-frischen Weißweine der heimischen Winzer zu verkosten. Aber nur kosten, denn wir haben ja noch den Heimweg vor uns. Der führt uns über Corno di Rosazzo durch das Weinbaugebiet Colli Orientali del Friuli, Östliche Hügel des Friaul. Es waren Benediktinermönche aus Kärnten, die in Sachen Wein im Friaul Pionierarbeit leisteten. Ende des 13. Jahrhunderts zogen sie von Millstatt nach Rosazzo und gründeten hier eine Abtei. Sie brachten ihre Erfahrungen im Anbau von Wein mit und es entstanden einige der wichtigsten autochtonen Rebsorten wie Ribolla gialla, Picolit und Pignolo.

An der alten Handelsstraße

Gemütlich cruisen wir vorbei an Udine, der Einkaufsstadt im venezianischen Stil, nach Tarcento. Die Gipfel der Julischen Alpen im Blick geht es über über das breite Flussbett des Tagliamento nach Gemona und weiter nach Venzone. Die beiden Städte wurden bei verheerenden Erdbeben 1976, bei dem tausende Menschen den Tod fanden, schwer getroffen. Vor allem Venzone wurde beinahe komplett zerstört, doch zehn Jahre später war das Städtchen nach alten Bildern und Mauersteinen wieder errichtet. Durch das Canal del Ferro-Eisental geht es auf den Spuren einer alten Handelsstraße dem Fluss Fella entlang nach Chiusaforte, wo die imposante Festung ins Auge sticht. Diese wurde einst vom Patriarchen von Aquileia gebaut, um Durchreisenden Wegzoll abzuknüpfen. Wir lassen Pontebba im Val Canale-Kanaltal, wo bis 1918 die Grenze zwischen Italien und Österreich verlief, hinter uns und kommen nach Tarvisio-Tarvis. Hier ist ein Stopp in der legendären Bar Tizio e Caio eigentlich Pflicht. Bei Panini und einem kühlen Getränk genießen wir die fröhliche Stimmung, bevor es über die alte Grenze in Coccau zurück nach Kärnten geht.

Location and how to find us

The Nassfeld-Pressegger See holiday region lies in the Austrian province of Carinthia, directly next to the Italian border.

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